Die perfekte Kruste ist das Aushängeschild eines guten Brotes. Sie sollte knusprig, aromatisch und von einer gleichmäßigen Bräunung sein. Um dies zu erreichen, braucht es vor allem eines: Hitze, Hitze und nochmals Hitze – und das von allen Seiten. Zudem spielt der richtige Einsatz von Dampf (Schwaden) eine entscheidende Rolle, um die Kruste und die Krume des Brotes optimal zu entwickeln. Doch genau hier stoßen viele Haushaltsbacköfen an ihre Grenzen.
Warum Haushaltsbacköfen oft nicht ideal sind
Die meisten Haushaltsbacköfen sind wahre Allrounder. Sie sind dafür ausgelegt, eine Vielzahl von Gerichten zuzubereiten, jedoch nicht speziell auf das Brotbacken optimiert. Der Backraum ist relativ groß und kann daher die Hitze nicht so konzentriert und gleichmäßig verteilen wie ein Holzofen, der von allen Seiten mit Schamott ausgekleidet ist. Diese Öfen werden auf sehr hohe Temperaturen vorgeheizt und halten die Hitze über lange Zeit. Ebenso haben professionelle Bäckeröfen den Vorteil, dass sie einen niedrigen Backraum besitzen, wodurch die Hitze näher am Brot ist und eine perfekte Kruste entsteht.
Für die meisten Hobbybäcker sind Holzöfen oder Profibacköfen jedoch keine Option. Aber es gibt eine hervorragende Alternative: das Backen im Topf.
Backen im Topf – Die ideale Methode für den Haushaltsofen
Das Backen im Topf ist eine großartige Möglichkeit, die Bedingungen eines Holzofens oder Bäckerofens zu imitieren. Durch die Verwendung eines Topfes, vorzugsweise aus Gusseisen, schaffen Sie eine kleine, geschlossene Backkammer innerhalb des Ofens. Der Topf speichert die Hitze optimal und gibt sie gleichmäßig an den Teigling ab. Zudem sorgt der Deckel für die nötige Feuchtigkeit, die der Teig beim Backen benötigt.
So gelingt das Backen im Topf:
- Topf aufheizen: Heizen Sie den Ofen mitsamt dem Topf so stark wie möglich vor. Ein gusseiserner Topf ist ideal, da er die Hitze besonders gut speichert und verteilt. Sollten Sie keinen gusseisernen Topf zur Hand haben, können Sie auch einen anderen hitzebeständigen Topf oder Bräter verwenden. Achten Sie jedoch darauf, dass dieser keine Kunststoffgriffe hat, die schmelzen könnten.
- Teigling in den Topf gleiten lassen: Wenn der Ofen die gewünschte Temperatur erreicht hat, nehmen Sie den Topf vorsichtig heraus und stürzen den Teigling hinein. Ein hilfreicher Trick ist es, den Teigling vorher auf ein Stück zugeschnittenes Backpapier zu setzen und ihn damit in den Topf gleiten zu lassen. So vermeiden Sie Verformungen und der Teigling behält seine Struktur.
- Backen und Schwaden: Setzen Sie den Deckel auf den Topf und schieben Sie ihn in den Ofen. Der geschlossene Topf sorgt für ein feuchtes Klima (Schwaden), welches die Kruste in den ersten Minuten des Backvorgangs elastisch hält und so den optimalen Ofentrieb ermöglicht. Nach etwa 10 bis 15 Minuten können Sie den Deckel abnehmen, um die Kruste knusprig zu backen.
Die Backglocke – Eine weitere Option
Wenn Sie keine Lust auf das Hantieren mit einem schweren Topf haben, gibt es noch eine weitere Alternative: die Backglocke. Diese funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie das Backen im Topf und schafft eine kleine, geschlossene Backkammer für Ihr Brot. Sie ist einfacher in der Handhabung und bietet dennoch hervorragende Ergebnisse.
Fazit – Geduld und die richtige Technik
Die perfekte Kruste und Krume sind das Ergebnis von Hitze, Dampf und einer optimalen Backumgebung. Mit dem Backen im Topf oder der Verwendung einer Backglocke können Sie auch in einem herkömmlichen Haushaltsbackofen beeindruckende Brote zaubern. Wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen und Geduld für die Gare mitbringen – denn nur ein gut gereifter Teig entwickelt das volle Aroma und die gewünschte Textur.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen stets Geduld für Ihre Gare und natürlich den bestmöglichen Backgenuss!
