Mandeln, Magerquark, Leinsamen, Weizenkleie – die Zutatenliste typischer Eiweißbrote ist oft lang und hat mit dem traditionellen Brotbacken nach dem Motto „Mehl, Wasser, Salz und Hefe“ wenig zu tun. Vielleicht ist das der Grund, warum wir bisher nie die Begeisterung aufbringen konnten, ein solches Eiweißbrot zu backen und vorzustellen. Doch dann kam der Treber ins Spiel.
Was ist Treber?
Treber ist ein Nebenprodukt aus der Bierherstellung, genauer gesagt der ausgelaugte Rückstand der Getreidemaische, die nach dem Brauprozess übrig bleibt. Wer sich näher mit Treber beschäftigt, stellt schnell fest, dass es sich hierbei um ein wahres Powerfood handelt. Er ist reich an Eiweiß, enthält Malzzucker, Spurenelemente, Enzyme, Vitamine und Ballaststoffe. Ein so vielseitiger und gesunder Inhaltsstoff sollte definitiv in einem Brot eine Rolle spielen.
Treber als Zutat im Brot
Vor Kurzem hat uns ein freundlicher Hobbybierbrauer 1 kg Treber geschenkt, und es war sofort klar, dass wir daraus ein besonderes Brot backen würden. Bei unserer Recherche nach geeigneten Rezepten stellte sich heraus, dass ein Anteil von etwa 20 % Treber im Teig eine gute Menge ist, um dem Brot eine angenehme Konsistenz und einen kräftigen Geschmack zu verleihen.
Außerdem zeigte die weitere Recherche zu den Nährwerten von Treber, dass er dem Brot einen ordentlichen Eiweißschub verleiht. Dieser Eiweißgehalt ist durchaus vergleichbar mit dem der typischen Zutaten aus Eiweißbroten wie Quark, Nüssen und Samen. Damit wird Treberbrot zu einer hervorragenden Alternative für alle, die auf natürliche und unverfälschte Weise ihr Proteinangebot im Brot erhöhen möchten – und das ganz ohne auf spezielle Eiweißzusätze zurückzugreifen.
Die Nährwerte – Orientieren am Treberpionier Kai Haacker
Zwar haben wir für unser Treberbrot in der Pollerbrotform nicht die exakten Nährwerte ermittelt, doch im Groben kann man sich an den Angaben von Kai Haacker, einem der bekannten Verfechter des Treberbrotes, orientieren. Er gibt für sein Brot, das allerdings einen höheren Treberanteil enthält, einen Eiweißgehalt von etwa 15 % an. So erhalten Sie ein eiweißreiches Brot, das ganz im Einklang mit dem traditionellen Backmotto „Mehl, Wasser, Salz und Hefe“ steht – ohne übermäßige Zusätze.
Treberbrot selber backen
Wenn Sie dieses besondere Brot nachbacken möchten, ist es relativ einfach, an frischen Treber zu kommen. Fragen Sie einfach bei einer lokalen Brauerei nach. Die meisten Brauereien haben regelmäßig Treber übrig und geben diesen gerne an Interessierte weiter. So tun Sie nicht nur sich selbst, sondern auch der Umwelt etwas Gutes, indem Sie ein Nebenprodukt sinnvoll weiterverwerten.
In diesem Sinne: Probieren Sie das Treberbrot aus und entdecken Sie die Vielfalt, die dieses besondere „Eiweißbrot“ mit sich bringt – natürlich und voller Geschmack!