Dreikorn mit Altbrot

Bei vielen Schwarzbroten ist es üblich, einen Anteil an Altbrot mitzuverbacken. Altbrot ist in der Qualität tadellos, nur eben "alt". In Deutschland ist per Verordnung geregelt, wieviel Altbrot in einem Brot maximal verbacken werden darf: bis zu 6 bzw. bis zu 20 Prozent bei weizenlastigen bzw. roggenlastigen Broten. Diese Grenzwerte gelten natürlich nur für Brot im Verkauf. Die Verwendung von Altbrot hat nicht nur ökonomische Gründe. Mit dem Altbrot kommen Aromastoffe ins Brot, und die Frischhaltigkeit verbessert sich. Allerdings verändert sich auch die Backfähigkeit, weswegen die maximal erlaubten Werte praktisch nie erreicht werden. 
Am Anfang meines Hobbybackens habe ich mich immer dagegen gesträubt, aber nachdem ich es ausprobiert hatte und den erhöhten Genuss bei Brot geschmeckt habe, habe ich es hier mal in einem Brot mit Typenmehlen und etwas Schrot verbacken.Auch hier ist ein Gewinn am Geschmack festzustellen. Je mehr Kruste im Altbrot ist, um so mehr gibt es einen Geschmacksgewinn.Ich würde sagen, wirklich mal ausprobieren. Viel Spaß dabei.
Vorbereitungszeit 20 Stunden
Zubereitungszeit 3 Stunden
Backzeit 50 Minuten
Gesamtzeit 23 Stunden 50 Minuten
Gericht Brot
Küche Deutsch
Portionen 0

Kochutensilien

  • 1 Küchenmaschine
  • 2 Gärkörbchen (1000g)
  • 2 Baumwollüberzüge
  • 1 Gärbox
  • 1 Schießer

Zutaten
  

1. Sauerteig

  • 280 g Roggenmehl 1150
  • 224 g Wasser
  • 28 g Roggenanstellgut

2. Brühstück

  • 230 g Roggenschrot (mittel)
  • 50 g Haferflocken (kernige)
  • 250 g Wasser (60°)
  • 20 g Salz

3. Vorteig (Altbrot)

  • 50 g kleingewürfeltes, trockenes altes Brot
  • 50 g Wasser
  • 1 g Frischhefe

4. Hauptteig

  • Sauerteig
  • Brühstück
  • Vorteig (Altbrot)
  • 190 g Roggenmehl 1150
  • 300 g Weizenmehl 550
  • 195 g Wasser
  • 18 g Hefe
  • 5 g flüssiges Backmalz = 1TL
  • Haferflocken zum Wälzen

Anleitungen
 

1. Sauerteig

  • Alles klümpchenfrei verrühren und bei Raumtemperatur 16-20 Stunden reifen lassen.

2. Brühstück

  • Den Schrot und die Haferflocken mit dem Wasser übergießen und zugedeckt auch 16-20 Stunden quellen lassen.

3. Vorteig (Altbrot)

  • Das Brot mit der Hefe und dem Wasser vermischen und auch 16-20 Stunden zugedeckt stehen lassen.

4. Hauptteig

  • Alle Zutaten werden in der Küchenmaschine 7 Minuten geknetet. Danach schließt sich eine Teigruhe von 20 Minuten an. Jetzt aus der Teigmenge je 2 Teile zu je ca. 1000 g abwiegen und schön rundwirken.
  • Die Teiglinge mit Wasser abstreichen und in Haferflocken wälzen. Die Teiglinge in Gärkörbchen mit Baumwollüberzügen legen und bei 32° in der Gärbox für 45 Minuten zur Gare stellen. Bei Raumtemperatur sollte man die Teiglinge 75 Minuten gehen lassen.
  • Danach werden die Teiglinge auf einen Schießer gestürzt und kreuzweise eingeschnitten. Jetzt weitere 15 Minuten gehen lassen und dann bei 240° im Ofen mit viel Schwaden für 15 Minuten anbacken.
  • Danach wird die Temperatur auf 190° zurückgeschaltet und noch 35 Minuten weiter gebacken. Nach dem Anbacken sollte man die Ofentür öffnen und den Schwaden abziehen lassen. Die fertigen Brote auf einem Gitter abkühlen lassen.
Keyword Altes Brot, Anstellgut, Brühstück, flüssiges Backmalz, Haferflocken, Hefe, Roggenmehl, Roggenschrot, Sauerteig, Vorteig, Weizenmehl

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33 Kommentare zu „Dreikorn mit Altbrot“

  1. Hallo Gerd,
    wieder einmal ein ganz tolles Brot. Backe mich seit ca. 3 Monaten durch deinen Blogg. Von jedem Brot bin ich total begeistert und kann mich oft nicht entscheiden welches ich backen soll. Danke für die tollen Rezepte!
    Viele Grüße von Heike

  2. Lieber Gerd,

    vielen Dank für die schnelle Beantwortung. Ich habe mich genau an das Rezept gehalten. Leider habe ich bei Broten mit Sauerteig immer das Problem, dass diese nicht so recht aufgehen wenn sie im Ofen sind.
    Liebe Grüße
    Kathrin

  3. Hallo Ihr Lieben,
    ich habe versucht das Brot nachzubacken, leider nicht so erfolgreich. Bis zu dem Zeitpunkt das es in den Ofen sollte, was alles super. Schön aufgegangen, Verarbeitung war auch bei mir nicht so einfach, aber habe es hinbekommen. Leider sind die Brote überhaupt nicht aufgegangen beim Backen und für mich hat Salz gefehlt. Also geschmacklich war es leider sehr nüchtern. Hatte mich sehr darauf gefreut und Nein, ich habe kein Salz vergessen.
    Liebe Grüße
    Kathrin

    1. Hallo Kathrin,
      ich habe gerade mal nachgerechnet, des sind 1050 g Mehl und Saaten in beiden Broten und mit 20 g Salz ist ziemlich in der Mitte, wie man mit Salz umgehen sollte.
      Richtwerte sind bei der Salzzugabe 1,8 – 2,2 % der Mehlmenge.
      Zum nicht Aufgehen kann ich Dirt leider nichts sagen, da ich Deine Zeiten und Vorgehenswweise nicht kenne.
      VG
      Gerd

  4. … und noch eine Frage zu diesem Brot: Kann ich Roggenschrot durch Vollkornroggenmehl ersetzen, da mein Schrot gerade aus ist? Muss ich dann evtl. bei der Wassermenge etwas beachten?

    Vielen Dank!
    Wiebke

  5. Nun sind sie fertig aber ich habe keinen Ausbund. Bevor ich die Brote reingeschoben habe war alles super. Schön geschwadet, Dampf abgelassen etc. Hat einer ne Idee? 🙁

  6. Hallo ihr Lieben,
    habe es heute zum zweiten Mal vorbereitet. Der Teig ist wieder sehr klebrig und lässt sich so nur sehr schwer verarbeiten, auch nicht mit Hilfe von Mehl. Habe schon etwas weniger Wasser als im Rezept angegeben verwendet. Woran kann das liegen?
    Gerd, bitte biete doch wieder Backkurse an.
    Gruß Simone

  7. Hallo Wiebke,
    wenn Du richtig gelesen hättest, hättest Du bemerkt, dass es sich um 2 Brote a 1000 g handelt. 9 g denke ich, sind wirklich nicht zu viel.
    VG
    Gerd

  8. Hallo Ketex,

    dieses Brot steht schon länger auf meiner Nachbackliste, nun will ich es mal ausprobieren. 18 g Hefe würde ich ungern verwenden – geht es vielleicht auch mit weniger, und dann mit einer längeren Stehzeit? Vielen Dank für deine Einschätzung.

  9. Hallo Gerd,
    ich habe heute das Backen für morgen vorbereitet. Der Sauerteig war sehr schwer zu verrühren, da die Wassermenge nicht gleich der Mehlmenge ist.
    Aber ich hoffe, dass das so richtig ist: 280g Roggenmehl ,224g Wasser und 28g Anstellgut?

    Viele Grüße

    Gert

  10. Hallo Gerd,

    noch 2 Fragen an dich.
    Kann ich von allen Zutaten einfach die Hälfte nehmen, wenn ich nur 1 Brot möchte? Unser Tiefkühler ist immer so voll.
    Umd die andere Frage ist, ob ich auch weizenschrot statt Roggenschrot nehmen kann. Habe noch soviel davon.

    Lg Stephanie

  11. Hallo Gerd,

    das ist ein echt leckeres Brot. Wir sind begeistert.
    Eine Frage zu der Lagerung: Da ja zwei Brote rauskommen, müßte das zweite ca. 4-5 Tage irgendwie gelagert werden, bis das erste alle ist. Wie mach ich das am besten, damit es frisch bleibt?

    LG
    Stephanie

  12. Hallo Gerd,
    wenn ich das Brot in der Form backen will, kann ich den Teig dann sofort in der Form gehen lassen, einschneiden und nochmals 15 Min. – wie beschrieben – gehen lassen und dann abbacken oder sollte ich lieber ein längliches Gärkörbchen nehmen und nach dem ersten Gehenlassen in die Form damit? Ich denke, die Backzeiten sind gleich, evtl. könnte ich es ja noch für 5 Min. ohne Form nachbräunen lassen.
    Viele Grüße
    Gudrun

  13. Hallo Gerd,
    gestern habe ich Dein Dreikornbrot nachgebacken und muss sagen: es schmeckt einfach phantastisch!! Anfangs war ich ja etwas skeptisch, wegen des Altbrotanteils im Teig, so etwas kannte ich nicht, aber probieren geht über studieren und es hat sich wirklich gelohnt!
    Zu dem Altbrot habe ich noch eine Frage. Ich hatte hierzu gefrorenes Malzkrustenbrot genommen, das ich nach dem Auftauen einen Tag unverpackt habe liegen lassen. Es war ganz leicht angetrocknet. War die Zeit zu kurz, hätte es ganz trocken sein müssen? Auf jeden Fall schmeckt das Brot ganz ausgezeichnet. Vielen Dank auch für dieses schöne Rezept.
    Viele Grüsse
    Reiner

    1. Hallo Reiner,
      wenn das Altbrot ganz trocken ist, hat es für die beste Geschmacksgabe.
      Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.
      Viele Grüße
      Gerd

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