In der Boulangerie

Bei meinem ersten Baguetteeinkäufen in Frankreich war ich doch arg enttäuscht: es gab nur kleinporige Fabrikware. In den kleineren Boulangerien gab es zwar auch etwas großporigere Baguettes, aber die sahen mir eher nach Fertigbackmischungen aus.
Von Micha und Fried erfuhr ich aber die Adresse einer Boulangerie in Romans, die immer noch mit Sauerteig und so richtig in einem Holzbackofen backt.
Und tatsächlich: es gibt sie wirklich noch!

So hab ich mir eine Bäckerrei vorgestellt
So hab ich mir eine Bäckerrei vorgestellt
Ich durfte sogar in die Backstube und den Meister über die Schulter schauen
Ich durfte sogar in die Backstube und den Meister über die Schulter schauen
Hier lagen die Baguette in Couches und der Meister hatte sein Schneidewerkzeug im Mund
Hier lagen die Baguette in Couches und der Meister hatte sein Schneidewerkzeug im Mund
Hier das Original, mit auswechselbarer Klinge (mehr im nächsten Bericht darüber)
Hier das Original, mit auswechselbarer Klinge (mehr im nächsten Bericht darüber)
Hier liegen die Baguette fein aufgereiht im Holzbackofen
Hier liegen die Baguette fein aufgereiht im Holzbackofen
Das Brotangebot
Das Brotangebot
Olala, keine tollen Formen, aber tolle Preise
Olala, keine tollen Formen, aber tolle Preise
Noch mehr Sauerteigbrot
Noch mehr Sauerteigbrot

Eines ist mir auf jeden Fall klar geworden: Das ultimative Baguette, wonach wir Hobbybäcker alle streben, gibt es absolut nicht. Da mag es Bilder von tollen, gleichmäßig geformten und großporigen Baguettes von Hamelman, Bertinet usw. geben. Ich habe sie jedenfalls so nicht gefunden. Eine solche Perfektion, wie wir sie uns vorstellen, und solch wohlgeformte Brote gab es bei den von mir besuchten Bäckereien auch nicht.

Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Dieter Wagner

    Hallo Gerd,

    es ist nicht so einfach ein gutes Baguette zu backen. Ich habe festgestellt, das gute Ding braucht viel Zeit, aber dann sollte es schon klappen.
    Wir waren im Herbst in Metz und sind auf Empfehlung zu Jean gegangen. Hat seinen Laden gegenüber der Kathedrale. Ich kann jedem empfehlen dort hin zu gehen, wenn er in Metz ist. ganz tolle Baguettes, die anspornen nachzubacken. Was soll ich sagen, es hatte gut funktioniert, aber es funktioniert nicht immer gleich.
    Das macht aber den Reiz aus, es wieder zu probieren.

  2. Elena

    Hallo,

    auch wir waren dieses Jahr wieder in FR (Aquitanien). Doch diesesmal waren wir sehr viel kritischer beim Brot/Baguettekauf als die vergangenen Jahr. Denn schließlich haben wir mittlerweile mehr als einmal die Baguettes und franz. Brote „nach Ketex“ nachgebacken und können sagen (Achtung Eigenlob 😳 ) DAS was da teilweise in den Auslagen und bei den Marktständen liegt, DAS können wir auch UND manchmal sogar noch ein wenig besser. 😀
    Danke für die tollen Rezepte. Vielleicht schaffe ich es auch eines Tages so ein tolles grobporiges Baguette zu backen, wie es mein Vater noch von früher aus FR kennt (liegt mehr als 40 Jahre zurück) oder ich mache mich auf den Weg nach „Romans“. 😀
    LG
    Elena

    1. Ketex

      Hallo Elena,
      vielen herzlichen Dank für das tolle Feedback.
      Es freut mich immer wieder, wenn die Rezepte hier aus dem Blog gut ankommen.
      Viele Grüße nach NL
      Ketex/Gerd

  3. Bernd

    prima Bericht – tolle Bilder – Gerhard!

    …so oder so ähnlich habe ich Frankreichs Bäckereien auch erlebt.
    Das streben nach dem ultimativen Baguette oder Criossant steckt sicherlich in vielen von uns „Verrückten“. Immer wenn ich ein Baguette o.Ä. backe kommen sofort Erinnerungen meines ersten Fankreich Urlaub`s vor über 20 Jahren in Montelimar wieder zurück. Da hat einfach alles gepasst. Viele Junge Leute, gute Laune, schönes Wetter, einzigartige Umgebung… und natürlich das „weltbeste“ Baguette… tja ob das Bagutte damals wirklich so gut war??? Hab mir gestern mal die Bilder angeschaut. Das Baguette schaut eher unscheinbar leicht blass aus 😉
    Ich denke wir backen mit den uns zur Verügung stehenden Mitteln wirklich prima und brauchen uns vor vielen Bäckerein nicht zu verstecken!

    LG Bernd

  4. Lutz

    Schöner Bericht, Ketex!
    Ich finde die Brotformen gar nicht mal so unattraktiv. Etwas „Chaos“ und wenig Gleichförmigkeit macht solche Bäckerauslagen doch gerade interessant, erst recht in einer so kleinen Boulangerie.
    Aber trotzdem: mein Ehrgeiz wird davon nicht gemindert, das „perfekte“ Baguette zu backen ;-).

  5. Ketex

    Hallo Heidi,
    dass kann ich Dir sagen, ich war ganz schön aufgeregt..
    Nein, ehrlich gesagt nicht. Die Teiglinge waren alle schon fertig und wurden nur noch eingeschossen.
    Rasierklinge ist schon richtig. Man kann sie gut auswechseln, was bei den meisten hier in Deutschland zu bekommenden Einschneidern nicht geht.

  6. Heidi, die II.

    Hallo Gerd,

    da muss Dein Hobbybäcker-Herz ja Freudensprünge vollführt haben… und dann auch noch als Gast im Backraum – live und in Farbe… 😆
    Konntest Du Dir denn überhaupt noch „Tricks ablauschen“ ?

    Die Klinge: ähnelt die nur einer Rasierklinge oder…. 😯 (warte gespannt auf den nächsten Bericht)

    LG Heidi

  7. BrigitteT

    Die Erfahrungen, die du mit dem ultimativen Baguette in Frankreich gemacht hast, habe ich mit Ciabatta in Italien gemacht. Selbst ein, in einer kleinen Bäckerei angeblich handgemachtes Ciabatta, war eine reine Enttäuschung für uns.
    Die gezeigte Boulangerie hätte mir auch gefallen. Ich liebe solche ursprünglichen Sachen. Wie hat dir denn das Baguette aus dieser Bäckerei geschmeckt? Naja, bei den Brotformen, die der Bäcker gemacht hat, brauchen wir Hobbybäcker uns nicht gerade zu verstecken. 😀

    1. Ketex

      Hallo Brigitte,
      das Baguette war mit Sauerteig gebacken und hatte daher eine kleine Porung. Geschmacklich war es sehr gut, durch den Sauerteig.
      Verstecken brauchen wir Hobbybäcker uns weiss Gott nicht, was Porung, Krume und Form betrifft..

Schreibe einen Kommentar